Rückblick

Medienbericht   |   Freitag 03.02.2012

Konzert des Männerchor Gossau

Clemens Schöb

Weltliche und kirchliche Lieder prägen das Konzert des Männerchor Gossau vom 5. Februar.

 

Clemens Schöb, was kann das Publikum am Konzert des Männerchors Gossau am Sonntag erwarten?
Unter dem Titel «Heiter – Sacral» haben wir ein vielseitiges Programm zusammengestellt. In verschiedenen Blöcken geht es um Themen wie Liebe und Sehnsucht sowie Fröhlichkeit, aber auch um bekannte kirchliche Lieder von Mozart, Beethoven und Schubert mit der «Deutschen Messe». Mit dabei sind der junge Solosänger Beat Weber, Tenor, und die bekannte Organistin Lea Rezzonico. Wir freuen uns auf den Auftritt, denn in einer Kirche zu singen, ist immer ein besonderes Erlebnis, weil der Chorklang einmalig ist. Wir sind auch überzeugt, dass wir dem Publikum ein genussvolles und abwechslungsreiches Konzert bieten können.

 

Welches waren die Herausforderungen?
Durch die Vielseitigkeit waren wir in den Vorbereitungen besonders gefordert. Wir mussten uns immer wieder auf eine neue Thematik in den Liedern einstellen. Mit den neuen Werken beschäftigen wir uns seit dem Frühjahr 2011. So galt es auch, in den vielen Proben die Motivation aufrecht zu erhalten. Mit dem Probensamstag Mitte Januar konnten wir dem Programm den letzten Schliff geben. Voraussetzung für ein erfolgreiches Konzert sind auch die Vorbereitungen im Umfeld, von Sponsorengewinnung, Werbung bis zur Bereitstellung der Infrastruktur.

 

Welchen Stellenwert hat ein Konzert wie dieses für einen Chor?
Für uns ist es sehr wichtig, dass wir regelmässig Auftritte haben. Die Konzerte sind ein wichtiger Teil zur Motivation, jeden Dienstag an den Proben teilzunehmen. Sie sind der Lohn für die manchmal aufwendigen Vorbereitungen. Von hoher Bedeutung ist auch, dass wir dadurch mit der Öffentlichkeit in Kontakt kommen und zeigen können, was in unserem Verein geleistet wird.

 

Genau in die Zeit des Konzertes fällt der Abschied vom Dirigenten Paul Steiner. Welches waren die schönen Seiten?
Mit Paul Steiner hatten wir vier Jahre lang einen Dirigenten, der uns musikalisch einwandfrei leitete. Wir konnten von und mit ihm viel lernen und vor allem unser gutes Niveau halten. Er förderte interessierte Sänger in speziellen Projekten. Er wollte mit uns einiges erreichen und hat dies auch geschafft. Denn wir feierten zum Beispiel mit dem Singfest in der Firma ¬Lehmann AG im Erlenhof zusammen einen ganz grossen Erfolg. Unser Ziel war deshalb, dass wir mit Paul Steiner das Konzert 2012 aufführen und dadurch einen schönen gemeinsamen Abschluss gestalten können.

 

Wo gab es negative Berührungspunkte?
Es wurde über die Zeit schwieriger, die Vorstellungen des Profis Paul Steiner mit jenen aller Mitglieder unseres Laienchors in Einklang zu bringen. Im Männerchor gibt es viele, die gerne singen wollen ohne grosse Ambitionen. Viele sind im Beruf stark engagiert und können die Proben kaum lückenlos besuchen. Kommt dazu, dass die Geselligkeit im MCG bekanntlich auch einen sehr hohen Stellenwert hat. Da liegt es auf der Hand, dass Spannungen entstehen können, wenn die Vorstellungen zu unterschiedlich sind. Deshalb entschieden wir letzten Sommer gemeinsam, dass eine Trennung der bessere Weg ist.

 

Wie geht es weiter mit der Dirigentensuche?
Die Ausschreibung läuft schon seit letztem Herbst. Wir bekamen 16 Bewerbungen, nahmen eine erste Selektion vor und führten einzelne Gespräche. Geblieben sind drei bis vier sehr unterschiedliche, fähige Personen, Frauen und Männer, mit denen wir sofort nach dem Konzert mit den Probedirigaten anfangen werden. Wir wollen herausfinden, wer zu unserem Chor passen und wer sich bei uns wohlfühlen würde. So ein Probedirigat ist vor allem für die Kandidaten eine grosse ¬Herausforderung, verbunden mit hoher Anspannung. Sie oder er müssen zeigen, wie sie arbeiten und die vielen Chormitglieder überzeugen.

 

Welche Bedeutung hat bei der Suche der finanzielle Aspekt?
Unsere Dirigentensuche bewegt sich entsprechend dem Anforderungsprofil im Bereich der Profis. Das bedeutet, dass wir auch einen entsprechenden Betrag einsetzen müssen. Wir rechnen mit Kosten von deutlich über 10 000 Franken pro Jahr, denn es kommen zahlreiche Proben und etliche Anlässe zusammen. Ein solcher Betrag ist also gerechtfertigt. Da wir in unserem Verein, zum Beispiel mit Papiersammlungen oder anderen Anlässen, keine Sondereinnahmen generieren, müssen wir den Dirigenten mit den Mitgliederbeiträgen finanzieren können.

 

Wann wird der Männerchor Gossau wieder einen festen Dirigenten haben?
Wir haben verschiedene Szenarien festgelegt. Je nachdem, wann die neue Leitung bei uns beginnen kann, brauchen wir möglicherweise eine Zwischenlösung. Unser Vizedirigent Georges Meyer kann für einige Zeit die Proben leiten. Dann haben wir die Möglichkeit, mit aussenstehenden Personen einige Zeit zu überbrücken. Ziel ist, dass wir spätestens nach den Sommerferien mit einem neuen Dirigenten oder einer neuen Dirigentin starten können. Danach werden wir auch gemeinsam unsere langfristige Planung neu festlegen.

 

Was motiviert Sie, sich seit drei Jahren als Präsident intensiv für den Männerchor einzusetzen?
Ein Verein braucht eine Person, die an der Spitze die Fäden in der Hand hält. Diese Aufgabe macht mir deshalb Freude, weil mir der Männerchor Gossau am Herzen liegt und die Kameradschaft stimmt. Kommt dazu, dass die Sängerkollegen an¬erkennen, dass ich mich mit der Tatkraft des ganzen Vorstands für das Vereinswohl engagiere. Diese Unterstützung gibt mir Kraft und Motivation, für den Chor das Optimale zu leisten.

 

Quelle (Text und Bild):
Gossauer Wochenzeitung (www.goz.ch)
Ausgabe Nr. 5 vom 3. Februar 2012

 

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